Kupfer für den Trauzeugen statt Glasfaser für Deutschland

Helmut Kohl (CDU)

Die sozialliberale Koalition unter Helmut Schmidt hatte bereits 1981 Pläne für einen bundesweiten Glasfaserausbau beschlossen. Ein Jahr später kam Helmut Kohl an die Macht, legte die Pläne aufs Eis und förderte lieber das Kabelfernsehen. 35 Jahre später gibt es immer noch kein flächendeckendes Glasfasernetz.

Kohls Mannschaft wollte so schnell wie möglich ein latent konservatives, handzahmes Gegengewicht aus Privatsendern zu den öffentlich-rechtlichen Anstalten, denen man eine „absolut linke Schlagseite“ unterstellte, wie das Christian Schwarz-Schilling, von 1982 an zehn Jahre lang Bundesminister für das Post- und Fernmeldewesen, formuliert hat. Zügig aufbauen konnte man die Sat-1-Pro-7-RTL-Welt aber nur durch Nutzung der billigeren Kupferkabelnetze.

Leo Kirch war maßgeblich am Aufbau des Privatfernsehens und Bezahlfernsehens in Deutschland beteiligt, darunter ProSieben und Sat.1. Bei der Hochzeit von Helmut Kohl 2008 waren Leo Kirch und der Bild-Chefredakteur Kai Diekmann die Trauzeugen.

Quellen

Helmut Kohl will Kupferkabel www.stuttgarter-nachrichten.de 03.12.2017
Danke, Helmut Kohl: Kabelfernsehen statt Glasfaserausbau netzpolitik.de 04.01.2018
Digital Detox für Deutschland zdf.de 26.02.2021

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