Hunderttausende Euro Nebeneinkünfte jahrelang unentdeckt

Michael Kuffer (CSU)

Kuffer zog 2017 erstmals in den Bundestag ein, damals mit einer Kampagne die ihn als “Law and Order Liberaler” präsentierte. Nur selbst nahm Kuffer es mit den Regeln nicht ganz so genau: Die Agentur, die damals für knapp 29.000 EUR seine Kampagne betreute, bliebt auf den Honoraren sitzen und musste diese auf dem Klageweg eintreiben. Das Gericht gab dem Versäumnisurteil vollumfänglich statt. Auch die Anwaltskanzlei, die Kuffer vor Gericht vertrat, legte inmitten des Verfahrens das Mandat nieder. Der Grund: Seinerzeit offene Forderungen.

Diese Zahlungsmoral verwundert bei einem “Law and Order Liberalen” umso mehr, als dass Kuffer seit Jahren über lukrative Nebentätigkeiten verfügte. Zusätzlich zu seinen Diäten in Höhe von rund 10.000 EUR monatlich hat Kuffer in den Jahren im Bundestag über Nebentätigkeiten Einkünfte in Höhe von mindestens 639.000 EUR erhalten. Und diese sind erst jetzt aufgetaucht: Mehrere Jahre, seit 2018, wurden Kuffers Einkünfte nicht korrekt auf der Webseite des Bundestags veröffentlicht, obwohl diese spätestens drei Monate nach Zufluss beim Bundestagspräsident angezeigt werden müssen.

Auf Nachfrage von Abgeordnetenwatch bleibt Kuffer eine konkrete Antwort schuldig und verweist nur auf die Bundestagsverwaltung, welche für die Einhaltung der Transparenzpflichten zuständig sei.

Quellen

Hunderttausende Euro von Abgeordneten blieben jahrelang unentdeckt abgeordnetenwatch.de 3.9.2021
CSU-Abgeordneter prellte Rechnung für Wahlkampagne t-online.de 3.9.2021

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